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Vor dem Stollenmundloch
Im Gebiet des Burgwalds nordöstlich des heutigen Dorfes Rohnstadt liegt am Riesenkopf die „Riesenburg“, eine zwischen 400 v. Chr. und 800 n. Chr. entstandene Ringwallanlage. Bereits in sehr früher Zeit fand hier auch Eisenerzabbau statt.

Um 1880 war Buderus in Audenschmiede Inhaber des Grubenfeldes Riesenburg; das gewonnene Erz wurde zunächst mit Fuhrwerken nach Audenschmiede abgefahren.

1882 dann wurde eine fast 12 km lange Seilbahn von der Grube zum Bahnhof Guntersau gebaut. Die mit einer 15-PS-Dampfmaschine betriebene Seilbahn beförderte die 300 kg fassenden Lastgondeln mit 1,5 m/s (5,4 km/h) vorwärts, so konnten 2.500 t im Monat zur Verladung gebracht werden. Aber bereits zehn Jahre später wurde die Weiltalbahn von Weilmünster nach Laubuseschbach verlängert; der Bahnhof Rohnstadt entstand in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grube Riesenburg. Und so wurde 1893 die Seilbahn (übrigens die mit Abstand längste im Lahn-Dill-Revier) zugunsten einer Bahnverladung wieder außer Betrieb genommen und abgebrochen. Nur das Maschinenhaus ist auf dem Gelände der Baufirma Schäfer erhalten geblieben.

Zwischen 1914 und 1925 ging die Jahresförderung der Grube Riesenburg um die Hälfte zurück auf nur noch rund 7.000 t – zum Vergleich: die Grube Laubach förderte in guten Jahren mehr als das zehnfache. 1925 schließlich wurde die Grube, längst unwirtschaftlich geworden, geschlossen. Das Mundloch des Stollens ist oberhalb des früheren Bahnhofes Rohnstadt erhalten geblieben.


Am Stollenmundloch

Das Stollenmundloch

Blick in den Stollen

morscher Stollenausbau

Seilbahn-Maschinenhaus

© Christoph König;   letzte Änderung: 21. 5. 2019