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Karte: TK 25 (Ausgabe 2001); Kartengrundlage: Hess. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation)

Die Tongrube Niederstein, auf deren Gelände sich heute die Mülldeponie des Kreises Limburg-Weilburg befindet, liegt auf einer Anhöhe ca. 60 m über dem Kerkerbachtal; als Transportweg wurde daher eine Luftseilbahn gewählt. Die Karte links zeigt die Seilbahn zwischen dem Bahnhof und der „Bergstation“ (roter Pfeil) mit der anschließenden Förderbahn, die sich bis zur Grube Heckweg bei Obertiefenbach erstreckte. Rechts oben ist außerdem die Seilbahn vom Bahnhof Heckholzhausen zum Steinbruch Steinbühl zu erkennen.

Die Grube Niederstein befand sich im Besitz der Gewerkschaft Niederstein in Gießen, die später von der Mannesmann Rohstoffwerke GmbH übernommen wurde. Neben Ton wurde zunächst auch Manganerz abgebaut, jedoch verlor diese Förderung nach 1945 rasch an Bedeutung und wurde 1952 eingestellt. An der Bergstation der Seilbahn befand sich eine „Excelsior-Erzwäsche“ mit Nassaufbereitung, ferner gab es einen Rohschamotte-Brennofen mit einer Kapazität von 900 t. 1951 lieferte die Grube Niederstein über 33.000 t Rohton und fast 12.000 t Rohschamotte aus.

Um 1970 endete die Tonförderung auf Grube Niederstein, wurde jedoch in den neunziger Jahren von der Marx Bergbau GmbH aus Ruppach-Goldhausen bei Montabaur vorübergehend wieder aufgenommen. Heute befinden sich auf dem Gelände die Kreismülldeponie des Kreises Limburg-Weilburg und eine Kompostieranlage.

Die Seilbahn mit dem anschließenden Förderbahnsystem diente auch noch der südlich angrenzenden Tongrube Karl (ursprünglich im Besitz der Fuchs'sche Tongruben, jetzt Sibelco Deutschland GmbH) und der am Ortsrand von Obertiefenbach gelegenen Eisenerz-Grube Heckweg (zu der mir nähere Angaben bisher fehlen).


Die Seilbahn-Bergstation

Stehbolzen mit...

...und ohne Mutter

Stahlklammer

Blick nach Osten

Zufahrt zur Grube Karl

© Christoph König;   letzte Änderung: 15. 5. 2019